Stop and Play
von: Jasmin Baghiana
Wer nach Stunden der hitzigen Dreharbeiten oder Interviewführung einmal verschnaufen möchte, ist am Ufer des berühmt berüchtigten Großen Segeberger Sees bestens aufgehoben.
Während Teilnehmende und Teamer*innen des JMFs in den verschiedensten Räumlichkeiten herumwuseln, Anweisungen über gelb-schwarz geBrandete Walkie Talkies funken, ein Reel zu den Interviewgästen aus der Medienbranche schneiden und mit später Stunde die Augen beim Texten immer weiter zufallen, denke ich an den Ort der Ruhe zurück, den ich heute Nachmittag entdeckt habe.
Wenige hundert Meter abseits des hektischen Treibens und produktiven Tüffelns an Radio-, TV- und Film-Beiträgen liegt er, der Große Segeberger See. An diesem sonnig-regnerischem Nachmittag funkelt er mir durch die Blätter der Kastanienbäume entgegen und zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen. Ich steige die letzten Stufen zum Ufer hinab. Mein Blick fällt auf einen auf das Wasser hinausragenden Baumstamm. Dort sitzt es sich gut, denke ich mir. Ich nehme Platz und lasse den Blick in die Ferne schweifen. Einen Moment durchatmen, hier am Ort der Ruhe. Einen Moment Stillstand. Stille, die nur vom Gesange der Schwalben und des Kuckucks durchbrochen wird, umgibt mich. Die alten Trauerweiden wiegen sich im Wind.
Allmählich fröstelt es mich und es wird Zeit in die Gegenwart – called JMF – zurückzukehren. Wer kennt es nicht, die Pflicht wartet: Ein Bericht ist fertigzustellen, der gerade erlebte Moment zu verschriftlichen und die Breaking News lassen nicht auf sich warten. Durch die Schiebetür kehre ich in unseren Redaktionsraum zurück, keine zwei Sekunden und ich höre meinen Namen. Weiter geht’s. Meine innere Uhr beginnt wieder zu ticken.
Direkt vor unserer Haustür erstreckt sich ein zeitloses Panorama, perfekt für eine kurze Auszeit vom Trubel. Wer meine sonderbar sentimentale Stimmung über diesen Artikel hinaus nachempfinden möchte, der möge sich selbst überzeugen: Lasst Euch den Großen Segeberger See nicht entgehen!