Medien im Wandel der Zeit
von: Lena Brenken
Beim diesjährigen Jugendmedienfestival schauten zwei Gäste der Bauer Media Group vorbei und beantworteten den Nachwuchsjournalistinnen alle Fragen über ihr Handwerk, standen ihnen Rede und Antwort. Zum einen Frau Hansen-Blank, die bereits seit Ende der 70er bis vor Kurzem für den Verlag gearbeitet hat und das sogar durchgängig in Führungspositionen. Seit diesem Jahr ist sie im Ruhestand, engagiert sich aber weiterhin für junge Journalistinnen an einer Journalistenschule, ein Herzensprojekt von ihr. Der zweite Gast von Bauer, Herr Fischer, befindet sich dagegen aktuell noch mitten im Berufsleben, ist Chefredakteur und Autor bei tv-movie
Weg in die Medien als junge Frau in den 70ern
“Irgendwas mit Medien”, von diesem bekannten Spruch macht Frau Hansen-Blank im Gespräch mit uns häufig Gebrauch. Dabei möchte sie vor allem die weibliche Generation motivieren, den Weg in die Branche zu gehen. Als junge Frau habe sie sich selbst viel ausprobiert, eine Buchhändlerinnen-Lehre abgeschlossen und sei schließlich beim Journalismus gelandet. Dort hatte sie es als Frau nicht immer leicht. Abschätzende Bemerkungen oder Aufforderungen zum Kaffeekochen gehörten zu ihrem Arbeitsalltag. Doch Hansen-Blank ließ sich nicht unterkriegen und bekam 1978 bei Bauer Media eine Führungsposition, wurde dort später sogar Chefredakteurin.
Die 2000er – Zeitalter der Digitalisierung
Journalismus wurde Herrn Fischer bereits von seinem Elternhaus nahegelegt. Er begann seinen journalistischen Werdegang auf Empfehlung seines Vaters bei der FAZ. Dort arbeitete er um die Jahrtausendwende fast drei Jahre als sogenannter “Redaktionsbote”, die damals Faxe und dergleichen schnell zu den Redakteurinnen im Haus brachten. Im Anschluss schrieb er für diverse Print-, als auch Online-Magazinen, zum Beispiel die Cosmopolitan.
Digitale Kompetenz sei in seinem Studium der Publizistik kaum thematisiert worden. Diese habe er sich damals selbst durch das Betreiben eines privaten Blogs angeeignet. Dort berichtete er unter anderem über die Serie “Sex and the City” und sein Leben als Mensch mit homosexueller Orientierung. Die Frage, ob der Blog heute noch online sei, verneinte der 41-jährige. Mit den Jahren sei ihm dieser doch zu privat geworden, erzählt er. Durch seinen momentan sehr online-lastigen Job, braucht er auch ab und an eine Auszeit vom WorldWideWeb.
Journalismus der Zukunft – nur noch online?
Wird durch die Digitalisierung der Printjournalismus aussterben? Diese Frage beantworteten die beiden mit einem klaren Nein. Print ist vor allem für Frau Hansen-Blank noch eine ganz andere und langwährendere Form des Veröffentlichens. Allein dadurch, dass nicht wie bei einem Online-Magazin nach der Veröffentlichung noch Änderungen vorgenommen werden könnten. Und vor allem, weil das Sehen des eigenen gedruckten Wortes für ihre Schülerinnen immer wieder eine besondere Erfahrung sei, so Hansen-Blank. Doch es ist Fakt: Online-Journalismus und Social Media sind bereits und werden zunehmend relevanter. Wie es Frau Hansen-Blank treffend auf den Punkt brachte: “Der [die] Redakteur[in] der Zukunft macht beides ”.