Frauen können kein Fußball spielen
Diskriminierung im Frauenfußball
Von Josephine John
Dass Frauen Fußball spielen, sollte inzwischen völlig normal sein. Es gibt jedoch viele Vorurteile den Spielerinnen gegenüber.
„Alle Frauen, die Fußball spielen, sind Lesben.“ Diese Aussage erwähnte Almuth Schult, die ehemalige Torhüterin der deutschen Nationalmannschaft. Dies ist jedoch eine Lüge, es gibt zwar Spielerinnen die lesbisch sind, dennoch ist es auch im Frauenfußball normal, dassd eine Spielerin einen männlichen Partner hat. Fußballerinnen, die in der Bundesliga spielen, bekommen gerade mal die Hälfte von dem, was die männlichen Fußballer verdienen, daher haben sie noch einen Job. Trotzdem wird von ihnen Hochleistung erwartet. Dabei bleibt keine Zeit für Kinder und wenn doch, wollen einige keine da sie denken, dass sie nicht gut genug abgesichert sind um ein Kind zu bekommen, erzählte Almuth Schult in einem Interview.
„Männersport ist aufwendiger als Frauensport, deshalb zählt es mehr.“ Offensichtlich wissen nicht alle, dass dieser Satz nicht stimmt. Genau dieser Satz wurde bei der Vergabe eines Stadions zwischen zwei Amateur Vereinen von dem Bürgermeister der Stadt Bad Oldesloe gesagt. Wenn man schon einmal bei einem Frauenfußballspiel oder Training gewesen ist, weiß man, dass diese genauso viel Aufwand betreiben wie Männerspiele. Es ist auch schwierig, überhaupt ein vernünftiges Training zu machen, da für Frauenmannschaften nur die Zeiten überbleiben, die entweder zu früh oder zu spät sind. Denn die besseren Zeiten werden an die Männer vergeben.
Es wird auch gesagt, dass Fußballerinnen nicht so gut wie die Fußballer sind, auch wenn sie mehr Titel als die Männer haben. Wenn ein Frauenteam gegen ein Männerteam spielt, wie es in der Kreisliga üblich ist, wird das Männerteam als Favorit bezeichnet. Es ist nicht ungewöhnlich, dass der Trainer vor dem Spiel in der Kabine oder sogar auf dem Platz sagt, dass die Frauenmannschaft keine Chance gegen die Männer hat. Sie würden niemals so gut wie die gleichaltrigen Jungs sein.
Neben den genannten Herausforderungen und Vorurteilen, die Frauen im Fußball entgegengebracht werden, gibt es aber noch weitreichendere Eingriffe in ihr Leben. Nicht gerade selten sieht man, dass ein Fan oder ein Team Mitglied einer Spielerin an den Po fasst oder so etwas wie „Ihr seid doch Frauen ihr könnt es eh nicht“ ruft. Wenn man etwas dagegen sagt kommt es vor, dass die Betroffenen ausgelacht und als Lügnerinnen bezeichnet werden. Ein Beispiel für die Übergriffe ist der Kuss des Trainers von Spanien einer Spielerin nach dem Sieg der letzten WM 2023.
Auch Schiedsrichterinnen haben mit Diskriminierung oder Vorurteilen zu kämpfen. Die Fans sind gegen sie, die Spieler sind gegen sie und auch Beleidigungen sind häufig. Das ist auch bei Männern so. Nur bei Schiedsrichterinnen ist es härter, da nach dem Spiel nicht wieder so schnell vernünftig, wie bei den Männern, geredet werden kann.
Eine berechtigte Frage ist außerdem, weshalb es Frauenfußball und nicht Fußball heißt. Diese wörtliche Unterscheidung ist genauso diskriminierend, wie die Aussage, dass Frauen nie so gut wie Männer sein können. Es wäre leichter und fairer, wenn man zu beidem nur Fußball oder Frauenfußball und Männerfußball sagen würde. So würde zumindest durch die Bezeichnung keine Diskriminierung mehr geäußert werden.
„Man lernt wegzuhören“, erzählt Almuth Schult. Diesen Satz kennen viele Fußballerinnen und auch Schiedsrichterinnen. Es ist also bereits zur Gewohnheit geworden, beleidigt zu werden. Das hat zur Folge, dass viele Fußballerinnen und Schiedsrichterinnen wegen den Beleidigungen und den anderen Kommentaren aufhören und der Frauenfußball sich folglich wieder verkleinert.