Unsere Partner*innen:

Jugendmedienfestival Blog

News, Interviews & Insights des Jugendmedienfestivals 2023

Teamer über ihren Weg in die Medien

von: Lea Harms

Florian, 23, Auszubildender zum Mediengestalter Bild und Ton
Filme waren schon immer Florians Ding und je älter er wurde, desto mehr faszinierte ihn die Struktur hinter den Filmen. Das Geschichtenerzählen gefiel ihm in jedem Medium, jedoch stach für ihn Film mit der zusätzlichen visuellen Ebene im Vergleich zu Comics und Hörbüchern heraus. Nach dem Abi machte er erst ein Praktikum beim WDR und danach in einer Schauspielschule. Im zweiten Praktikum hatte er die Möglichkeit viel mit technischem Equipment zu experimentieren und konnte sein Praktikum erst verlängern, später als Mini-Jobber die technische Produktion leiten. Im Anschluss begann er seine Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton bei RTL News, welche er in knapp einer Woche abgeschlossen ist. Nach der Ausbildung wird er als Kameramann und Cutter bei RTL arbeiten. Generell empfiehlt er die Ausbildung für Technikbegeistere, da man in der Ausbildung von Kameratechnik über Tontechnik und Schnitt vieles lernt. Außerdem rät er zu einem großen Medienhaus, da man dort das gesamte Spektrum des Berufs kennenlernt.  

Vor seinem jetzigen Ausbildungsplatz beim WDR stehe in Florians Lebenslauf ein paar Praktika. (Foto: Alexander Gusenko)

Janka, 28, Mediengestalterin Digital und Print
Schon während ihrer Schulzeit hat Janka gerne an Plakaten für verschiedene Events gebastelt und mochte es zu gestalten. Nach dem Abi hat sie sich entschieden eine Ausbildung in den Medien zu machen. Besonders das praxisnahe und das aktive Mitgestalten hat sie überzeugt, eine Ausbildung zu machen und kein Studium.
Der Bewerbungsprozess fiel ihr nicht leicht: Rund 50 Bewerbungen und die Entscheidung, doch aus der Heimat wegzuziehen. Jankas Weg führte sie nach Hamburg, um die Ausbildung zur Mediengestalterin Digital und Print bei der DVV Media Group zu machen. Die drei Ausbildungsjahre machten ihr viel Spaß, da sie sich gestalterisch richtig austoben konnte. Von Bildbearbeitung, Videoschnitt, Layout und verschiedenen Projekten in der Berufsschule war alles dabei.
Im Austausch mit Mitschülerinnen, stellte sie schnell fest, dass ihr Arbeitgeber im Vergleich zu beispielsweise Agenturen seine Auszubildenden und Mitarbeitenden sehr achtet und fair behandelt, was sie überzeugte noch einige Jahre im Unternehmen zu bleiben. Seit dem Herbst 2020 studiert Janka Lehramt, kann sich allerdings vorstellen, ihre Fähigkeiten im Bereich Medien mit in die Schule zu bringen und überlegt sogar, in den Fachbereich „Medien in der Schule“ zu gehen.  

Als gelernte Mediengestalterin gibt Janka ihr Wissen beim JMF gern an die Teilnehmer*innen weiter. Um den Ausbildungsplatz zu bekommen, musste sie jedoch knapp 50 Bewerbungen verschicken. (Foto: Alexander Gusenko)

Anna, 25, Studierende Kostümdesign
Als medienbegeistertes Kind nahm Anna schon vor fast zehn Jahren das erste Mal an Veranstaltungen der Jugendpresse teil und ist seitdem jedes Jahr dabei – seit 2018 auch als Teamerin. Anna hat über das Cosplay ihre Leidenschaft für Maskenbild und Kostümbild gefunden und hat sich nach dem Abitur an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg für den Studiengang Kostümdesign beworben. Der Bewerbungsprozess beginnt mit einer Mappe, in welcher man rund 20-30 Arbeiten präsentiert, mit welchen man sich selbst und seinen künstlerischen Stil vorstellt. Nur wenn man mit der Mappe überzeugen kann, wird man zu einer Vorprüfung eingeladen, bei der man innerhalb von zwei Tagen vier Challenges absolvieren muss. Für die Mappe und jede Challenge wird eine Note vergeben und der am Ende erreichte Durchschnitt entscheidet, wer einen Platz bekommt. Anna hat einen dieser heißbegehrten Plätze bekommen. Mittlerweile ist sie im 2. Mastersemester und arbeitet schon als Kostümdesignerin und Maskenbildnerin. Sie hat bereits an Projekten im Thalia Theater, im Kampnagel, in Kinowerbespots und Kurzfilmen gearbeitet.  

Der Weg zur Kostümdesignerin und Maskenbildnerin ist weit, weiß Anna. (Foto: Alexander Gusenko)

Tristan, 26, Autor beim Hamburg Journal im NDR Fernsehen
Tristan wollte schon im Kindergarten immer wissen, was passiert und bei allem dabei sein. Im Nachhinein erkennt er dort schon seine journalistische Ader, sein Bedürfnis Dingen auf den Grund zu gehen. Nach der Schule war er sich sicher: Er will „Irgendwas mit Medien“ machen und entschied sich für den Studiengang Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Uni Hamburg. Während des Studiums machte er sein erstes Praktikum beim Fernsehen bei Hamburg 1. Dort arbeitete er auch nach dem Praktikum als Werkstudent weiter und erhielt nach dem Studium eine Festanstellung. Das Bedürfnis nach einer neuen Herausforderung bewegte ihn nach einiger Zeit dazu zu kündigen und er versuchte sich als freier Videojournalist durchzuschlagen. Durch Zufall erfuhr er, dass im Hamburg Journal im Kulturressort Autorinnen gesucht werden. Er reichte Arbeitsproben ein und arbeitete ein paar Wochen zur Probe. Mittlerweile arbeitet er dort als freier Autor.

„…wenn irgendwas Außergewöhnliches passiert ist, […] dann wollte ich da immer hin.“ – Tristan, Autor beim Hamburg Journal im NDR Fernsehen (Foto: Timon Suhk)

Lou, 29, Editorial Manager bei Bauer Xcel Media
Bei Lou gab es noch nie „Ein-Satz-Antworten“. Sie hat schon immer Geschichten geschrieben, in der Schule im Schulradio mitgearbeitet und mit 16 besuchte sie das erste Mal den Jugendpressefrühling, die Vorgängerveranstaltung des Jugendmedienfestivals. Nachdem sie mehrfach als Teilnehmerin dabei war, wechselte sie ins Team und ist dort seitdem nicht mehr wegzudenken.
Dass sie in die Medien möchte war ihr spätestens nach einem Praktikum in einer Fernsehagentur in Berlin klar. Sie konnte dort das Leben der Journalistinnen auf dem roten Teppich kennenlernen und wurde, obwohl sie ein stressresistenter Mensch ist, an ihre Grenzen gebracht. Die Erfahrung möchte sie nicht missen, jedoch wollte sie beruflich in eine andere Richtung. Da das praktische Arbeiten ihr schon immer mehr lag als eigenständiges Lernen entschied sie sich für eine Ausbildung statt Studium. Diese begann sie bei der DVV Mediagroup als Medienkauffrau. In der dualen Ausbildung lernte sie alles, was für die Arbeit in einem Verlag wichtig ist – vom Marketing bis zum Rechnungswesen. Doch Lous Herz schlug schon immer für die Redaktionen, in denen sie auch viel Zeit verbrachte. Durch die Ausbildung lernte sie die Journalistinnenschule der Bauer Media Group kennen und besuchte diese im Anschluss. Direkt nach der Schule startete sie als Redakteurin bei der InTouch, lernte jedoch durch glückliche Fügungen schnell ihre jetzige Chefin kennen und wechselte ins Affiliate-Marketing.
Mittlerweile leitet sie dort ein Team von 40 Leuten und stellt auch selbst Mitarbeitende ein. Ihr ist es nie wichtig, welche akademische Laufbahn ihre Bewerberinnen hinter sich haben. Sie achtet auf Kreativität und Begeisterungsfähigkeit, denn diese Fähigkeiten kann man nicht lernen.

„Nach dem Abi wusste ich nicht richtig wohin
mit mir. Ich wusste nur, ich will irgendwas mit
Medien machen.“– Lou, 29, Editorial Manager bei Bauer Xcel Media (Foto: Alexander Gusenko)

Patrick, 25, Kameramann und Filmemacher
Seine Lehrer*innen sagten schon immer, dass er zu viele Hobbies hat. Neben Schauspiel, Musik und Fotografie kam nach seiner ersten Teilnahme am Jugendpressefrühling auch Film dazu. Durch einen glücklichen Zufall war er in der Filmredaktion gelandet.
Seitdem war seine Begeisterung für Film geweckt und er entschied sich Jahr für Jahr wieder für die Filmredaktion. Nach vier Jahren als Teilnehmer stieg er dann als Teamer ein. Vier Jahre später leitet er immer noch die Filmredaktion und erstellt gemeinsam mit Teilnehmenden jedes Jahr aufs Neue einen Kurzfilm.
Während der Oberstufe kam der Wunsch auf in die Filmbranche einzusteigen. Da es für eine Filmhochschule noch nicht reichte, entschied er sich für den Studiengang Multimedia Production an der Fachhochschule Kiel.
In verschiedensten eigenen Projekten und Produktionen von Freundinnen und Kommilitoninnen konnte er Erfahrungen in allen Bereichen des Films sammeln und auch schon Geld mit seinen Kurzfilmen verdienen.
Film ist für Patrick mehr als ein Berufsfeld. Es ist eine Leidenschaft – etwas wofür er brennt. Sein jetziges Studium ist medienübergreifend, erzählt er. In Zukunft will er sich noch spezifischer mit Film beschäftigen und Menschen kennenlernen, die diese Leidenschaft teilen. Seine Zukunft sieht Patrick deshalb an einer Filmhochschule. Die Fähigkeiten aus seinem Bachelor möchte er ausbauen und über sich hinauswachsen.
 

Durch die Jugendpresse wurde Patrick zum Filmemacher und räumt regelmäßig Preise für seine Werke ab. (Foto: Timon Suhk)