Vom Roman bis zum Sachbuch – Wie sich das Leseverhalten unterscheidet

Vom Roman bis zum Sachbuch – Wie sich das Leseverhalten unterscheidet

Hannah Lehmann

Seit der Corona-Pandemie werden allgemein wieder mehr Bücher gelesen. Die Lesezeit hat sich zudem von 3,5 Stunden auf 6 Stunden pro Woche verdoppelt. Das führende Genre sind Romane, gefolgt von Krimis und Thriller. Männer beschäftigen sich dabei mehr mit Kriegsgeschichten, Fantasy und Science-Fiction, Frauen lesen hingegen eher Liebes- sowie historische Romane und Unterhaltungsliteratur.

Frauen lesen eher spannende Bücher und Männer sachliche

Laut einer Studie von Statista und YouGov lesen Frauen mehr spannende Bücher, Männer eher die sachlichen. Zum Genrefeld der spannenden Geschichten gehören Kriminalromane, Humoristische Romane sowie Kurzgeschichten und Zeitgenössische Literatur. Bei den sachlichen Büchern geht es eher um Ratgeber, Reiseführer und Sachbücher. Außerdem sind die analogen Lesemöglichkeiten angesagter als die digitalen Mittel, da das Gefühl von Tasten und Fühlen nur beim analogen Blättern geboten wird. Die Forschungsarbeiten von Jellybooks zeigen auch, dass Männer schneller aufgeben beim Lesen als Frauen: Männer entscheiden in den ersten 30-50 Seiten, ob sie weiterlesen oder nicht, Frauen brauchen 50-100 Seiten. Frauen gehen zudem eher in die Bibliothek als Männer. Außerdem kaufen sie im Jahr durchschnittlich mehr Bücher.


Wie ist es beim JMF? Welche Vorlieben haben die Teilis und die Teamer?

Beim JMF wurde eine Umfrage vom Newsroom durchgeführt zu der Frage, ob die Teilnehmer und Teamer lesen und wenn ja, welche Richtung? Die Ergebnisse zeigen, dass Bücher durchaus ein Thema sind. Zwischen spannender Unterhaltung, politischer Bildung und der Flucht aus dem Alltag zeigt sich ein vielfältiges Bild des Leseverhaltens beim Jugendmedienfestival 2025. Bei den Teilnehmer*innen gibt es klare Aufteilungen: Während einige regelmäßig zu spannender Lektüre greifen, geben andere an, kaum Zeit oder Lust zum Lesen haben. Sachbücher über Wissenschaft, Philosophie oder Politik sind vor allem bei den Männern beliebt. Andere bevorzugen fiktionale Geschichten, vor allem dann, wenn sie einen Bezug zum echten Leben haben oder neue Perspektiven eröffnen. Frauen lesen eher Geschichten, in denen man etwas fürs Leben mitnehmen kann. Unterhaltung und Spannung spielen eine große Rolle – ebenso wie der Wunsch nach Glaubwürdigkeit. Auch im Team ist das Bild verschieden: Eine Teamerin beschreibt Bücher als Realitätsflucht, ein anderer liest eher historische Romane. Dabei steht die Unterhaltung im Vordergrund und nicht die Weiterbildung, viel mehr soll das Buch fesseln und einen mitnehmen.

Die Umfrage zeigt: Am JMF wird lieber Spannendes als Sachliches gelesen – besonders Frauen wählen oft fiktive und emotionale Geschichten. Männer bevorzugen eher sachliche Inhalte, etwa zu Politik oder Geschichte. Insgesamt zählt für alle: Bücher sollen spannend, verständlich und lebensnah sein.