Abitur in der Tasche und Lust auf Medien? So gelingt dir der Einstieg in den Journalismus!

Abitur in der Tasche und Lust auf Medien? So gelingt dir der Einstieg in den Journalismus!

Banu Emilia Bulut

Ob in Form eines Videos, Social-Media-Beitrags oder klassischen Zeitungsartikels – journalistische Inhalte begegnen uns immer und überall. Damit redaktionelle Fachkräfte ihrer Aufgabe als Informationsvermittler sowie ihrer Rolle in Meinungsbildung und gesellschaftlicher Stabilisierung gerecht werden können, ist eine differenzierte Auseinandersetzung mit aktuellen politischen Themen unerlässlich. Aber wie gelingt es jungen, kreativen Menschen, sich in der Medienwelt zu engagieren und beruflich Fuß zu fassen? Diese Frage stellen sich viele Teilnehmende am Jugendmedienfestival 2025.


Studium ist nicht alles

Neben dem klassischen Journalismus-Studiengang gibt es zahlreiche alternative Studiengänge, die eine Weiterbildung im Bereich der Medien ermöglichen. Dazu gehören unter anderem Kommunikationswissenschaft, Medienwissenschaft, Politikwissenschaft, Soziologie, Germanistik und Sprachwissenschaft. Durch solche Studienrichtungen erhältst du nicht nur fachliches Hintergrundwissen, sondern profitierst auch von methodischen Kompetenzen, die für journalistisches Arbeiten essenziell sind – wie etwa Recherche, Verfassen von Texten oder deren Veröffentlichung.
Um praktische Erfahrungen in der Redaktion zu sammeln, können Praktika und Volontariate hilfreich sein. Hier erlangst du einen unmittelbaren Einblick in die Arbeitsprozesse, die zu Meldungen, Berichten, Reportagen und anderen Endprodukten führen.
Außerdem gibt es Journalistenschulen, die professionelle Ausbildungen innerhalb von zwei Jahren anbieten. In diesen intensiven Programmen treffen Theorie und Praxis gezielt aufeinander: Die Teilnehmenden erlernen das journalistische Handwerk von Grund auf und produzieren Beiträge für verschiedene Medienformate. Das Training fördert nicht nur technisches Können, sondern auch journalistische Qualität, vielseitige Ausdruckskraft und ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Informationen. Damit bereiten die Schulen auf die verschiedenen Herausforderungen eines modernen, objektiven Journalismus vor.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung stehen der jungen Generation viele Türen offen, eigene Inhalte zu produzieren und selbstständig hochzuladen. Während du auf Zusagen für Studium, Praktikum oder Ausbildung wartest, kannst du Social Media Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube nutzen, um dir bereits eine Präsenz in den Medien aufzubauen. Abgesehen von visuellem Content besteht auch die Möglichkeit, über Audio-Aufnahmen an eine Zielgruppe heranzutreten. Plattformen wie Spotify for Podcasters oder Podbean erlauben es dir, deine eigene Podcast-Show zu hosten und auf Streamingdiensten wie Spotify, Apple Podcasts oder Castbox zu teilen. So kannst du deine Begeisterung für Medien vertiefen – unabhängig von externen Umständen.


Von der Wichtigkeit zuzuhören

Am zweiten Tag des Jugendmedienfestivals wird Erika Harzer, freischaffende Journalistin, zu ihren Tipps für neuschaffende Journalisten befragt. Sie betont die Wichtigkeit einer offenen Herangehensweise und Unvoreingenommenheit als Voraussetzung für Erfolg in der Branche:
„Ich glaube, ganz, ganz wichtig ist die Fähigkeit, zuzuhören. Also wirklich zuzuhören. Mir ist es oft passiert, dass ich eine Geschichte im Kopf hatte und am Ende hatte ich ein Gegenüber, der was ganz anderes erzählt hat. Du musst dann in der Lage sein, für dich selber umzuswitchen und zu sagen okay, ich muss mich jetzt an der Stelle von meinem Gedachten ein Stück weit entfernen und auf das eingehen, was die Person sagt – weil es ist ja deren Geschichte und nicht meine Geschichte, meine Interpretation ist. Das erfordert manchmal Geduld und tatsächlich auch intensive Zuhörbereitschaft. Das würde ich wirklich allen Journalist*innen auf den Weg geben, das Zuhören nicht zu vergessen.“